Einer der am stärksten betroffenen Branchen der Coronakrise war der Tourismus. Durch die weitreichenden Reisebeschränkungen der Staaten und der Schließung von Grenzen innerhalb der EU war es eine lange Zeit überhaupt nicht möglich zu reisen. Durch die Lockerungen in den Sommermonaten gab es zwar wieder die Möglichkeit zu reisen, aber die Art und Weise, wie Menschen reisen hat sich komplett verändert. Früher noch den Kontakt zu Einheimischen suchend, ist durch Corona eine große Angst vor Fremdkontakten entstanden, die wiederum dazu führt, dass die Leute selbst im Urlaub weitestgehend isoliert bleiben. Vergleicht man das mit den ursprünglichen Prognosen, die in Sachen Tourismus für das Jahr 2020 getroffen wurden, ergeben sich deutliche Diskrepanzen zu der Realität dieses Jahres. Umgekehrt entstehen aber auch neue Trends und Möglichkeiten, auf die wir in diesem Artikel näher eingehen wollen.
1. Staycations sind und bleiben „In“
Aufgrund der Unsicherheit, die überall herrscht, wollen viele Menschen lieber im eigenen Land ihren Urlaub verbringen, um einer möglichen Quarantäne aus dem Weg zu gehen. Das bedeutet für den Tourismus im eigenen Land natürlich ein enormes Potential, was sich beispielsweise in Großbritannien gezeigt hat, was über 80 Millionen Pfund durch nationalen Tourismus umgesetzt hat. Die Anfragen nach Hotelzimmern und Freizeitaktivitäten sind teilweise über 200% gestiegen, was ein deutliches Zeichen dafür ist, dass die Menschen sich sicher fühlen wollen, wenn sie in den Urlaub gehen.
2. Auf den Spuren der Natur
Ein weiterer Aspekt des Tourismus, der entweder national oder international, verstärken Zuwachs erfahren hat, ist die Suche nach einem Stück ruhiger Natur. Aufgrund der Gebote der sozialen Distanzierung und dem Wunsch der Menschen im Urlaub einmal all die Sorgen über Infektionszahlen und Risikogebiete daheim bleiben zu lassen, haben sich viele Menschen in die Natur aufgemacht. Experten gehen davor aus, dass dieser Trend fortgesetzt wird und insbesondere Camping eine attraktive Alternative darstellen wird, wie zu vergleichsweise geringen Kosten die gewünschte Sicherheit und die Verbundenheit mit der Natur erreicht werden kann.
3. Isolations-Urlaube
Ähnlich zu der Suche nach ein wenig räumlichen Abstand von anderen Menschen, indem man in die Natur geht, gibt es auch die Möglichkeit, dass man sich durch weitere Parameter von Fremden isolieren kann. 2020 wurden nämlich besonders viele AirBnB’s und Ferienunterkünfte gebucht, die Menschen waren auf der Suche nach Wäldern und Bergen und gingen eben eher weniger in Hotels und zu überfüllten Stränden. Aufgrund dessen gehen viele Fachleute davon aus, dass sich dieser Trend in den nächsten Jahren fortsetzen wird und insbesondere Ferienhäuser, ländliche Gegenden und unberührte Gebiete in der Natur Touristen aller Art empfangen werden.
Wie Sie sehen konnten, hat Corona nicht nur viele Aspekte des Alltags auf den Kopf gestellt, sondern auch die Art und Weise, wie wir verreisen, nachhaltig verändert. Durch die zahlreichen Gebote, die es zu beachten gilt, ist einerseits der Inlands-Tourismus in den meisten Ländern massiv angestiegen. Des Weiteren standen aber auch ländliche Gegenden und Orte in der Natur hoch im Kurs, wodurch die Menschen den überfüllten Städten und dem dort erhöhten Infektionsrisiko ausweichen konnte. Da vorerst kein Impfstoff gegen Corona abzusehen ist, denken viele Fachleute, dass sich diese Trends auch für das kommende Jahr durchsetzen werden und viele Menschen dazu bewegen den inländischen Tourismus und die Suche nach Einsamkeit anzuheizen. Was auch immer geschehen wird, es bleibt spannend, denn umgekehrt ist genauso gut denkbar, dass es die Menschen bei weitreichenden Grenzöffnungen in ferne Länder und an exotische Orte treiben wird.