Wie das Coronavirus das Online-Dating verändert hat

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Kaum vorzustellen, aber vor ein paar Monaten war es noch Gang und Gebe, dass man sich für einen Kaffee oder einen Drink mit einer Person getroffen hat, die man erst wenige Stunden oder Tage vorher über eine Dating-App a la Tinder kennengelernt hat. Was damals allzu selbstverständlich war, ist mittlerweile alles andere als normal, weil viele Menschen sich nicht dem möglichen Infektionsrisiko aussetzen wollen. Dating-Apps haben unter der Coronakrise auch gelitten – wenn auch nicht so, wie die Reiseindustrie oder die Gastronomie. Im Rahmen dieses Artikels wollen wir einen Blick auf die verschiedenen Auswirkungen werfen, die die Coronakrise auf das Online-Dating hatte.

Einerseits drängen die Dating-Apps ihre Nutzer dazu sich virtuell zu treffen, um eine mögliche Infektion mit Corona zu verhindern und damit die Ausbreitung von Corona einzudämmen. Durch die Einführung von Videochat-Funktionen wollen die unterschiedlichen Dating-Apps, wie beispielsweise Tinder, das realisieren. Allerdings sagt der CEO von Tinder, Elie Seidman, selbst: „Es ist wichtiger als jemals zuvor jemanden zu haben, mit dem man reden kann.“

„Wenn der physische Kontakt schwierig zu erreichen ist, suchen sich Menschen einen anderen Weg der Interkation“ sagt auch Priti Joshi, Bumble’s Vice President of Strategy. Alternativ gibt es aber auch die Möglichkeit sich in einem Videospiel namens „Animal Crossing“ zu treffen, was die Geschichte von Renwick und Adam aus Kalifornien ist. Sie haben sich über Bumble kennengelernt und nicht nur die Videochat-Funktion genutzt, sondern sich auch anschließend in Animal Crossing getroffen, um dort das gemeinsame Interesse für Videospiele weiter zu vertiefen.

Auch OkCupid ermutigt die Menschen, die über diese Website daten, dazu, dass sie sich virtuell treffen. Aber anstatt sich anschließend virtuell in einem Videospiel zu treffen, haben sich die Nutzer beispielsweise zu einem Candle Light Dinner oder einem Treffen auf einen Kaffee über die Videochat-Funktion verabredet. Ein weiteres Beispiel dafür, dass sich die Menschen auf der Suche nach einer besseren Hälfte durchaus flexibel anstellen, wenn es die sozialen Bedingungen nicht anders zulassen.

Und auch dem Geldbeutel scheint die Pause von realen Treffen gut zu tun, wie die neuesten Studien durchblicken lassen. Demnach kostet eine typische Date Night in den USA $102, was gemessen an den virtuellen Kosten ein Unterschied wie Tag und Nacht ist. Das bedeutet, dass insbesondere gemessen an der großen Akzeptanz von virtuellen Dates, die aktuell herrscht, zukünftig möglicherweise noch mehr Menschen sich das Geld sparen und sich vorerst virtuell oder eben per Videochat treffen wollen, um sich gegenseitig kennenzulernen.

Wie aus diesen Beispielen ersichtlich wird, hat das Coronavirus auch die Dating-Szene auf den Kopf gestellt, dabei aber auch eine Vielzahl neuer und kreativer Möglichkeiten eröffnet. Die Anbieter von Dating-Apps waren gezwungen selbst kreativ zu werden und geben ihren Nutzern nicht nur den Hinweis die Dates möglichst virtuell oder vor dem eigenen Telefon durchzuführen, sondern mussten auch eine Videochat-Funktion, die sich manche Nutzer bereits davor gewünscht haben, einführen. Und dabei ist das der Anfang in zweierlei Hinsicht. Einerseits ist das Ende von sozialen Einschränkungen aktuell noch nicht in Sicht und andererseits gibt es wahrscheinlich noch zahlreiche weitere Möglichkeiten, wie man sich virtuell treffen und eine Menge Spaß haben kann. Angefangen von gemeinsamen, virtuellen Museumsbesuchen, dem gemeinsamen Streamen des Films der Wahl, dem Kochen über den Videochat über die Möglichkeit zusammen zu Live-Sets von DJs zu tanzen bis hin zur etwas anzüglicheren Möglichkeit des Sextings, was zumindest ein Gefühl der Erotik vermittelt und möglicherweise eine virtuelle Art von Intimität eröffnen kann.

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